Montag, 14. März 2016

2016_03_14 Idomeni

Flug gestern war gut. Übergabe von Leihwagen auch, ein weißer Fiesta. Bin in der Nacht nach Idomeni gefahren, um die 100 km von Thessaloniki entfernt.

Um 2.30 Uhr angekommen. Ein paar Flüchtlinge aus Pakistan und Afghanistan getroffen, die wärmen sich an Holzscheiten und verbrennen Plastik und alte Klamotten.

Habe mich mit dem Auto außerhalb verdrückt und bis 9 Uhr auf der Rückbank geschlafen. Habe Durst und kein Wasser.

Morgens gleich ins Lager gefahren. Die Bilder sind surreal. Menschen schlafen in nassen Zelten, frieren. Wärmen sich an Feuern. Es stinkt nach verbranntem Plastik. Einige versuchen Wassergräben zu ziehen. Verzweiflung. Es geht nicht nach vorne und nicht zurück.

Eine Meldung rast durch das Lager. Eine grüne Grenze ist offen, Hoffnung. Sie müssen durch einen Fluss waten. Am Nachmittag die Nachricht, dass drei Kinder ertrunken sind.

Ich suche Bayan und finde sie ganz in der Nähe. Bringe ihr feste Schuhe aus dem Kreisel und ein Plüschtier von Khaled für das Baby. Bayan hat wenigstens einen trockenen Schlafplatz im Massenquartier.

Wir essen und es ist die Frage, wie es weiter geht. Vom Familiennachzug gibt es noch nichts Neues.
Irgendwie ist mein Handy verstellt. Ich habe Kontakt zu Sabri gefunden. Die Familie schläft in einem Hotel. Ich versuche, sie abends zu treffen. Hoffentlich funktioniert bis dahin das Internet.

21 Uhr Ortszeit, ich sitze mit anderen Journalisten in einem Café und habe WLAN. Ich erfahre von einem syrischen Journalisten, dass die Mazedonier alle Journalisten abfangen und die Kameras zerstören.
Ich trinke schwarzen Kaffee mit Zucker und rauche wieder.

Wir brechen gleich zum Fluss auf.










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