Dienstag, 3. November 2015

2015_11_03 im Gespräch mit Flüchtlingen aus dem LK Rottweil

Gespräche mit Flüchtlingen aus dem Landkreis Rottweil

"Wir sind mit den Kindern in das Boot gestiegen, um über die Ägäis zu fahren. Wir wussten zu dem Zeitpunkt genau wussten, dass das Boot vor uns gesunken war. Stundenlang saßen wir nebeneinander, bis wir endlich auf die griechische Insel kamen", Mira, 19 Jahre, Syrien.

"In Mazedonien und in Serbien wurden wir von der Polizei mit Stöcken geschlagen. Es brachen viele Knochen. Erst als wir Geld bezahlten, hörten sie damit auf und ließen uns über die Grenzen weiter gehen", Kemal, 26 Jahre, Irak. 

"Bei der Bombardierung wurde unter anderem unsere Nachbarin mit ihren neun Kindern getötet. Wir haben in den Trümmern nach Überlebenden gesucht... Auf der Flucht habe ich mein verletztes Kind durch Griechenland, Mazedonien, Serbien, Ungarn, Österreich und Deutschland getragen. Wenn mir die Kraft ausging, bezahlte ich Männer die mein Kind ein Stück weit trugen. Ich hoffe von ganzem Herzen, dass meinem Kind in Deutschland geholfen werden kann", Aba Mohamed, 53 Jahre, Syrien.



"Unser Haus war schön. Die Wohnung hatten wir mit Blumen geschmückt. Ich lag gerade im Bett und schlief. Da kamen einfach Flugzeuge und warfen große Bomben ab. Sie zerstörten unser Haus und wir konnten dort nicht bleiben. Es gab viele Tote und Verletzte. Wir sammelten alles Notwendige zusammen und fuhren schnell aus der Stadt. Plötzlich waren wir Flüchtlinge. Wir wollen doch nur Frieden", Dilara, 18 Jahre, Kurdin.  

"Mein Bruder und ich, wir waren noch nie in der Schule. Mit zwölf Jahren arbeiteten wir und verdienten damit unser Essen. Mit den Taliban kann man nicht leben. Sie töten alle Menschen. Mein Bruder und ich sind zusammen geflohen. Jetzt sind wir in Deutschland und dürfen zum ersten Mal in unserem Leben lesen und schreiben lernen. Ich würde gerne ganz sichere Häuser bauen. Am liebsten möchte ich einmal Architekt werden", Khasib, 16 Jahre, Afghane. 

(Namen aus Datenschutzgründen geändert)

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen